Umgangsdeutsch

Umgangsdeutsch

Bei vielen Menschen, die Deutsch als Fremdsprache gelernt haben und nun auf dem Niveau B1 oder B2 im deutschen Alltagsleben unterwegs sind, entstehen Tag für Tag neue umgangssprachliche Fragezeichen im Kopf.

Hier findet Ihr ein Angebot, Euren umgangssprachlichen Wortschatz zu erweitern. Ich versuche, die vorhandene Liste laufend zu erweitern.

Wenn Ihr noch andere Vorschläge für diese Sparte habt, dann lasst es mich wissen. Ich nehme Eure Ergänzungen gerne in die Liste auf.

 

Sehr grobe Ausdrücke kennzeichne ich mit: °

Wendungen & Bildsprache

etwas kann ins (in das) Auge /schief gehen = etwas kann erfolglos sein
etwas / jemanden ins Auge fassen = jemanden/ etwas beobachten

unter vier Augen sprechen = mit jemand allein sprechen

etwas/ jemanden im Blick haben = jemanden beobachten
sich einen Kopf machen = sich über etwas Sorgen machen – Beispiel: Mach dir nicht um alles einen Kopf.
die Nase / die Schnauze voll haben = etwas verärgert beenden wollen – Beispiel: Ich habe die Nase voll Ich gehe.
etwas satt haben = genug von etwas haben = verärgert sein über etwas/jemanden, Beispiel: Ich habe es satt mit ihm!
die Nase hoch tragen = eingebildet/arrogant sein – Beispiel: Die neue Kollegin trägt die Nase ganz schön hoch

aus dem Gröbsten raus sein = eine schwierige Zeit überstanden haben -Beispiel: Das Kind ist zwei Jahre. Es ist aus dem Gröbsten raus.
nicht alle Tassen im Schrank haben = dumm, ungeschickt, unüberlegt sein Beispiel: Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank? Was machst du?
nicht ganz dicht sein = dumm, ungeschickt, unüberlegt sein – Beispiel: Der ist nicht ganz dicht!
sich die Haare raufen = sich ärgern (raufen=sich schlagen) – Beispiel: Ich könnte mir die Haare raufen!
weiche Knie haben = schwach sein vor Aufregung – Beispiel: Als ich sie sah, bekam ich weiche Knie.
etwas über die Hutschnur = Es reicht mir. Es ist mir jetzt zu viel. Beispiel: Das geht über meine Hutschnur!
die Kurve kriegen = Glück gehabt (im letzten Moment), die richtige Entscheidung getroffen haben – Beispiel: Er hat gerade nochmal die Kurve gekriegt (bekommen).
um etwas/ jemanden einen Bogen machen = etwas vermeiden. – Beispiel: Um Fritz mache ich demnächst einen großen Bogen. Der hat mich geärgert.
sauer auf jemanden sein = verärgert sein über jemanden – Beispiel: Ich bin sauer auf meinen Bruder.
aus dem Schneider sein = man hat es geschafft, eine schwierige Situation zu meistern (Ein Schneider gehörte früher zu den ärmsten Handwerkern. Sie verdienten nicht viel, konnten sich nicht vernünftig ernähren und waren deshalb dünn. Man sagte, er wiegt weniger als 30 Lot (eine alte Maßeinheit in Blei gemessen). Im Skat heißt „Schneider“ die Punktzahl 30. Im Schneider sein heißt: unter 30 Punkten haben. Aus dem Schneider sein heißt: über 30 Punkte haben. – Beispiel: Der Mann hat endlich wieder Arbeit gefunden. Nun ist die Familie aus dem Schneider.
Schwein haben = Glück haben (Das Schwein ist ein Glückssymbol.) – Beispiel: Da hast du aber Schwein gehabt.
keinen Bock haben = keine Lust haben – Beispiel: Ich habe heute keinen Bock auf die Schule
Schiss haben = Angst haben (Schiss = Durchfall)
Scheiße bauen° = Unfug machen / einen Fehler begehen – Beispiel: Ich habe Scheiße gebaut.
Das kann schief / daneben gehen. = Das kann böse Folgen haben.
jemanden übers (über das) Ohr hauen = Jemanden betrügen. Beispiel: Franz hat mich übers Ohr gehauen.
jemanden hinters (hinter das) Licht führen = Jemanden anlügen/ betrügen. Beispiel: Du führst mich nicht hinters Licht!
jemanden zum Besten halten = jemanden belügen
jemanden sitzen lassen = jemanden verlassen – Beispiel: Meine Freundin hat mich sitzen lassen.
jemanden aufziehen / jemanden verscheißern = jemanden zum Narren machen Beispiel: Verscheißer mich bitte nicht.
etwas ist für die Katz = etwas ist wertlos, umsonst, verloren gegangen – (Die Katze bekommt die Abfälle vom Essen, das, was der Mensch nicht mehr essen will.)
im Arsch sein° = defekt/kaputt sein – Beispiel: Der Kühlschrank ist im Arsch.

am Arsch sein° = Pech haben
für’n (für den) Arsch sein° = umsonst/vergebens sein – Beispiel: Alle Arbeit war für’n Arsch.
gearscht sein° = aufgeschmissen sein, getäuscht sein, Pech gehabt – Beispiel. Ich hab den Zug verpasst. Jetzt bin ich ganz schön gearscht.
etwas geht jemandem am Arsch vorbei° = etwas interessiert oder kümmert jemanden ganz und gar nicht – Beispiel: Was der mir erzählt, geht mir am Arsch vorbei.
sich den Arsch aufreißen für jemanden° = sich sehr für jemanden einsetzen, meist mit negativem Ausgang – Beispiel: Ich hab mir für sie den Arsch
einen Stock im Arsch haben° = eine steife Körperhaltung haben; steif /humorlos / verklemmt / arrogant sein Beispiel: Er geht, als hätte er einen Stock im Arsch.

keinen Arsch in der Hose haben° = keinen Mut haben
den Arsch offen haben° = ein Problem haben – Beispiel: Wenn du das nicht machst, dann hast du den Arsch offen.
am Arsch der Welt sein°= an einem entlegenen Ort sein – Beispiel: Hanna wohnt in einem kleinen Dorf am Arsch der Welt.

jemanden verarschen° / zum Narren halten / verscheißern°/ für dumm verkaufen / auf den Arm nehmen / verschaukeln / zum Besten halten = jemanden nicht ernst nehmen, verdummen Beispiel: Du verkaufst mich nicht für dumm!

krank im Kopf sein = dumm sein

Da kann man nur den Kopf schütteln. = Das ist unglaublich.
blau machen = seiner Pflicht nicht nachkommen, frei machen, nicht zur Arbeit/Schule gehen – Beispiel: Wo ist Peter? Der macht wieder blau.
Das ist ein alter Hut. = Das ist alt und bekannt.
Der hat’s aber auch nicht so mit (dem Lernen).= (Das Lernen) liegt ihm nicht.
(keinen) Bock auf etwas haben = (nicht) gern wollen/möchten Beispiel: Peter hat heute keinen Bock auf die Schule.
Mist machen/ Mist bauen = Unfug/ einen Fehler machen, Beispiel: “Mach keinen Mist!”, “Er hat schon wieder Mist gebaut.”
bekloppt sein / taub sein / bescheuert sein /kaputt sein / nicht ganz dicht sein / nicht ganz rund laufen / beknackt sein / blöd sein / eine Hacke haben / ein Ding weg haben / nicht alle Latten am Zaun haben = dumm sein
etwas geht seinen Gang = In Ordnung gehen – “Das geht seinen Gang, Chef.”
mitgenommen sein / aussehen = erschöpft sein / aussehen Beispiel: Hanna, du siehst heute aber mitgenommen aus.

‘n (einen) schönen Scheiß am Hacken / Bein haben° = ein Problem haben Beispiel: Da hat Peter aber ‘n schönen Scheiß am Hacken.

Er guckt wie ein Schwein ins Uhrwerk. = keine Ahnung von etwas haben-  Beispiel: Von Mathe hab ich keine Ahnung. Da guck ich wie ein Schwein ins Uhrwerk.

den Löffel abgeben = sterben

die Suppe auslöffeln = mit den Folgen klar kommen

eine Biege machen / die Kurve kriegen = verschwinden – Beispiel: Mach eine Biege! = Verschwinde!

etwas zur Schau stellen = etwas besonders übertrieben hervorheben Beispiel: Er stellt sein neues Auto zur Schau.

jemanden auf dem Laufenden halten = jemand laufend informieren

von etwas Wind bekommen = etwas heimlich erfahren

jemandem etwas ins Gesicht sagen = jemandem etwas ehrlich sagen

mit etwas hinter dem Berg halten = jemandem etwas verheimlichen

Der kann dir nicht das Wasser reichen! = Der ist mit deinen Qualitäten nicht vergleichbar, du bist viel besser.

Schieß los! = Fang an!

blau sein (Beispiel: Er ist blau.) / dun sein (niederdeutsch) / im Dschumm sein = betrunken sein

Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. = Ich bin erleichtert.

Etwas ist für die Katz’. = Etwas ist vergeblich, nutzlos. Beispiel: Ich habe soviel für ihn getan, doch nachher war alles für die Katz’. (Für die Katze bleiben nur die Reste vom Essen der Menschen übrig, das was für sie nicht verwertbar ist.)

Einen Zappen Haben. = Dann ärgerst du dich. (Zappen = Zapfen = Bild für Nase)

Der ist mir Näse. = Der ist mir egal.

sich an die eigene Nase fassen = sich um die eigenen Fehler / Schwächen kümmern

Jemanden an der Nase herumführen. / jemanden verarschen / jemanden verscheißern / jemanden zum Narren halten = jemanden hinhalten, nicht ernst nehmen

zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen = zwei Probleme auf einmal lösen

von der Pike auf (dienen) = sich in seinem Beruf von der untersten Stufe emporarbeiten. Pike bedeutet “Landsknechts)spieß, Lanze”. Die Wendung ist ursprünglich auf das Kriegswesen zu beziehen und bedeutete “als einfacher Soldat den Kriegsdienst beginnen und sich allmählich hocharbeiten”. (DUDEN. Herkunftswörterbuch, Bd.7, 2014)

Wie man sich bettet, so schläft man. = Man bekommt das Ergebnis, das man sich selbst schafft.

Jemandem auf die Nerven gehen / jmdn. nerven = jemanden belästigen/ ärgerlich machen / stören

Jemand tötet jemand den letzten Nerv. = jemdand belästigt jemand anderen ständig. z. B.Meine Schwester tötet mir noch den letzten Nerv.

etwas brennt jemandem unter den Nägeln = etwas macht jemanden sehr unruhig, lässt ihm keine Ruhe, z. B. Die Aufgabe brennt mir unter den Nägeln.

bekannt sein wie ein bunter Hund = man wir von sehr vielen Leuten gekannt oder: man ist auffällig z. B. Franz ist bekannt wie ein bunter Hund.

etwas gerade biegen = etwas wieder in Ordnung bringen

unter vier Augen sprechen = vertraulich sprechen

sich auf die Socken machen = im Begriff sein, zu gehen / sich beeilen

von den Socken sein/ platt sein / verblüfft sein= sehr erstaunt sein

an jemandem einen Narren gefressen haben = jemanden sehr gern haben

die Schnauze voll haben/ fertig sein mit etwas = etwas wütend beenden, genug haben von etwas

sich (nicht) bremsen können = (nicht) aufhören können, sich (nicht) zurückhalten können

die Katze aus dem Sack lassen = mit der Wahrheit herauskommen, die Wahrheit sagen

die Katze im Sack kaufen = etwas ungeprüft kaufen oder übernehmen und dabei Nachteile haben

Etwas hat Hand und Fuß. (= Es ist alles dran am Menschen.) = Etwas ist in Ordnung, vollständig, sinnvoll.

gut über den Winter kommen = an Gewicht zugenommen haben; z. B. Du bist aber gut über den Winter gekommen. = Du bist dick geworden.

wie ein begossener Pudel aussehen = nicht gut (nass), enttäuscht aussehen

den Mund voll nehmen = prahlen, angeben

etwas ist unter aller Kanone = etwas ist sehr schlecht (z. lat. canon “Richtschnur, Regel, Vorschrift”, d. h. unter dem normalen Beurteilungsmaßstab; s. DUDEN, Das Herkunftswörterbuch, 2014, S. 426)

Kanonenfutter sein = geopfert werden (für eine schlechte Sache)

etwas auf die hohe Kante legen = etwas sparen (“hohe Kante” ist vermutlich die Kante/ der Rand eines höher stehenden Brettes eines Regals/ eines Schrankes)

Die Decke fällt mir auf den Kopf. = Mir ist langweilig.

Jemand kriegt (bekommt) sein Fett = jemand wir mit seinen Fehlern konfrontiert

sich hängen / gehen lassen = sich aufgeben, passiv werden, Haltung verlieren

Jemanden mundtot machen = jemanden zum Schweigen bringen

etwas fällt einem auf die Füße = etas rächt sich/ “schlägt zurück”

sich auf dünnem Eis bewegen = risikohaft vorgehen

etwas auf Eis legen = etwas verschieben

jemanden für dumm verkaufen = jemanden bewusst täuschen

einen Narren an jemandem (an etwas) gefressen haben = jemanden (etwas) sehr gern haben

Jemandem einen Korb geben = jemandem etwas abschlagen/ verweigern

einer Sache Rechnung tragen = auf eine Sache angemessen reagieren

zur Tagesordnung übergehen = sich mit der eigentlichen Arbeit beschäftigen

jemandem eine Extrawurst braten = für jemanden eine Ausnahme machen, ihn bevorzugt behandeln

Jemand ist auf dem Holzweg. = Jemand liegt falsch. = jemand ist auf dem falschen Weg

Jemand ist von der Treppe gefallen. = Jemand war beim Frisör.

Hör auf damit! = Stopp / Beende das!

Knast haben = Hunger haben

etwas auf Teufel komm raus tun / etwas ohne Sinn und Verstand tun = etwas unüberlegt tun

Da liegt der Hund begraben. = Da liegt das Problem.

 

Floskeln

Mach’s gut.=Tschüs.

Hau rein! = Mach’s gut! =Tschüs.

Hau ab! = Geh weg!
Schon erledigt.= fertig.
Was Sie nicht sagen! (ironisch)=Das glaub ich nicht.
Was soll’s? /Was bringt’s?/Was soll das bringen? – Welchen Sinn macht das?
So ist’s (ist es) recht. = Gut so.
Hand drauf. = Versprich es mir.
Sag ich doch. (Zustimmung als hätte ich es zuerst gesagt.)
Sag ich’s (ich es) nicht? = Sag ich doch.
Von wegen! (entgegnen) = Im Gegenteil!
Düs nich(t) rum! = Erzähl keinen Quatsch (=Unsinn)
Quatsch! = Unsinn!
Mach hin! = Beeil dich!
Nu mach mal halblang! = Jetzt hör aber auf!
Zack-zack! / Dalli dalli! = Beeilung!

über Gott und die Welt reden = über alles Mögliche reden

Hab dich nicht so! / Stell dich nicht so an! = Zier dich nicht.

Ich fasse es nicht! / Ich kapier (schnalle) es nicht! =  Ich begreife / verstehe es nicht.

Das ist nicht so schlimm. = Es ist verzeihbar, kein Problem.

Meine Fresse! = Wau! (Staunen.)

Halt die Schnauze!° / Halt den Mund! = Sei still!

eins auf die Schnauze kriegen° = auf den Mund / ins Gesicht  geschlagen werden

Das ist eine Katastrophe! = Das ist sehr schlimm!

Prost Mahlzeit! / Na denn man zu! = Da wollen wir mal sehen was wird. (zweifelnd, negative Erwartung)

Keine Ahnung! = Ich weiß es nicht.

Donnerwetter! = Wau! staunen (positiv)

Du treulose Tomate! = Du treuloser Mensch (spaßig)

Da beißt die Maus keinen Faden ab! = Da kommt niemand drum herum. Das ist so!

Da muss man durch! = Die Schwierigkeit muss man auf sich nehmen.

Das gehört sich nicht! = Das ist moralisch nicht in Ordnung.

Was geht hier ab? = Was ist hier los?

Flüche

Verdammt noch mal!

Himmel, Arsch und Zwirn!

Zum Teufel! – Zum Teufel noch mal! – Was zum Teufel soll das?

Mist! – So’n Mist! = So ein Mist!

So’n Schiet! – Schiet = niederdeutsch für Scheiße (nicht grob)

So’n Scheiß!°

Scheiße!°

Verdammte Scheiße!°

Quatsch! = Unfug / Unsinn

So’n Quatsch! = So ein Unsinn.

Staunen

umgangssprachliche Varianten für „Unglaublich!“: Ich glaub es nicht! / Man glaubt es nicht! / Ach, du liebes Lieschen! / Ach, du meine Nase! / Ach, du Schreck! / Ach, Gott! / Ach, Göttchen! / Ach, Herjeminee! / Ach was! / Auch das noch! / das hat (mir) gerade noch gefehlt! / Das haut mich um! / Ach, du lieber Himmel! / Ach, du heiliger Bimbam! / Ach, du heiliger Strohsack! / Ich glaub, mein Schwein pfeift! / Ich krieg zu viel! / Ich krieg‘s im Kopf! / Ich wird nicht mehr! / Ist nicht wahr! / (Mein) lieber Mann! / Nein, so (et)was! / (Es ist) nicht zu fassen! / Nicht zu glauben! / Oh Gott! / Oh, Gott-oh-Gott! Oh je! / Sag bloß!/ (Na) sieh mal einer an! / Teufel nochmal! / Wahnsinn!

Umgangssprachliche Nomen (+ Adjektiv)

Mahlzeit! = ein Gruß zur Mittagszeit

die Kiste = Auto Die Kiste ist schon 20 Jahre alt.
der Köter = der Hund
die Bude = das Zimmer
der Gaul = das alte Pferd
Alter (in der Jugendsprache) = der Kumpel

Alter Schalter! (ein Wortspiel ohne Bedeutung)
der Arsch° = der schlechte Mensch
das Schwein° / die Sau ° = der schlechte Mensch
die Arschbombe = ein Sprung ins Wasser mit angezogenen Beinen
der Arsch mit Ohren° = ein unangenehmer Mensch, ein Arschloch
Arschloch°= ein unangenehmer, gemeiner Mensch
Dömlack, Dussel, Blödopp = jemand, den ich für dumm halte

feiner Pinkel = jemand der sehr vornehm ist oder nur so tut

Schicki-micki = (vorgetäuschtes) Statusverhalten

der Flitzer = das Auto

eine steife Briese = ein kräftiger Wind, z. B. Es weht heute eine steife Briese.

ein heißes Eisen (anfassen) = ein schwieriges Thema (ansprechen)

etwas ist das A und O = etwas ist das Allerwichtigste

der Knast = das Gefängnis

Verben

herumgurken = ziellos herumfahren (mit dem Fahrrad, dem Auto)
brettern = mit voller Geschwindigkeit (mit dem Auto/dem Motorrad) fahren
faulenzen / blau machen = nichts tun
loslegen = beginnen Beispiel: Du kannst mit der Arbeit loslegen.
pennen = schlafen
abschalten = eine Pause machen – “Ich will erstmal abschalten.”
hinmachen = sich beeilen – Beispiel: Mach hin! = Beeil dich!
Sendepause haben = eine Pause machen / aufhören zu reden – “Du hast erstmal Sendepause.”
ranklotzen, reinhau(e)n, loslegen = sich beeilen Beispiel: Klotz ran, Alter!
verscheißen° (mit Kot beschmutzen)= verlieren – Der hat bei mir verschissen! Der braucht bei mir nicht mehr anzukommen. = Der hat bei mir verloren. /ich will mit ihm nichts mehr zu tun haben.
verschaukeln = betrügen

etwas verbummeln = etwas verlieren

toben = unerwünscht aktiv sein – Kinder, tobt nicht im Zimmer herum!

pauken = lernen

nerven = jemand belästigt jemand anderen mit seinem Verhalten  – jemanden anmachen = jemanden belästigen (meist gebraucht in Bezug auf das andere Geschlecht

ausbüxen = heimlich werglaufen

jemanden anstacheln = jemanden bedrängen, etwas zu tun

quatschen = reden

nachsitzen = länger in der Schule bleiben müssen, um nachzuarbeiten

sitzen bleiben = eine Klassenstufe wiederholen

jemanden verheizen = jemanden benutzen/ ausnutzen zu seinem Nachteil, auf jemandes Kosten etwas durchsetzen

futtern = essen

jemanden veräppeln = jemanden veralbern, sich lustig machen über jemanden

jemanden verarschen = jemanden veralbern, sich lustig machen über jemanden

quatschen = reden

schnattern = fröhlich miteinander reden

plaudern = fröhlich miteinander reden

schnattern = schnell und viel reden

sich einschleichen = sich heimlich in etwas einmischen, einbringen

naschen = süße Leckereien essen

verscheuern = verkaufen

sich etwas einhandeln = etwas ungewollt bekommen, z. B. Ich habe mir einen Schnupfen eingehandelt.

jemandem etwas anhandeln / andichten = jemandem etwas unterstellen

Adjektive/Adverbien

Für dumm/ unklug/unvernünftig: doof/ taub/ blöd/ bescheuert/ dämlich
beschissen° = sehr schlecht
total/voll fertig sein = sehr erschöpft sein
krass (in der Jugendsprache: staunen, Bewunderung) = toll – Beispiel: Krass! (als Ausruf) Du trägst ein krasses Kleid. (als Adjektiv)
geil (in der Jugendsprache) = toll

schräg = auffällig, besonders
voll geil / voll klasse = sehr, sehr toll
keine Sau° / kein Schwein° = niemand
Etwas ist scheißegal° = etwas ist mir gleichgültig, ich habe kein Interesse daran
volle Kanne = mit hoher Geschwindigkeit

fertig sein = erschöpft sein
absolut, voll, völlig, so richtig, echt = sehr
super = sehr gut
… sowas von (Bestärkung)= sehr – Beispiel: Der ist sowas von überheblich.

pikiert sein = gereizt / verletzt / (leicht) beleidigt sein

verstimmt sein = gereizt / verletzt / (leicht) beleidigt sein

Däumchen drehen = nichts tun, faul sein

faul sein = nichts tun, nicht arbeiten wollen

pudelnass sein = sehr nass sein (Die Pudel (Hunderasse) halten sich gern im Wasser auf.)

kumpelhaft = ungezwungen

tierisch = sehr, äußerst, z. B. Er ist tierisch schlau. Die Prüfung ist tierisch schwer.

beschissen° = sehr schlecht

angegammelt = unbrauchbar, teilweise verdorben, z. B. Die Äpfel sind schon angegammelt.

blitzsauber = sehr sauber

hundemüde = sehr müde

schweinekalt = sehr kalt

kaputt sein = erschöpft sein

ausgebucht sein = keine Zeit haben

 

 

 

Partikeln

Ausdruckspartikeln (Interjektionen): o, oh, he!, schade!, pfui!, hurra!, igitt!, juhu!, au!, aua!, autsch!, uh!, ah!, ach!, huch!, oho!, hoppla!, oje!, hm!, hihi!, ätsch!, hui!, puh!, uff!, pff!, phh! hü! hott!

mit Ach und Krach = gerade so / mit vielen Anstrengungen geschafft
mit Ach und Weh = mit Anstrengung und Schmerzen geschafft
Ausrufe mit „Ach!“
Ach bitte, kannst du mir den Stift geben? = „Ach“ bekräftigt die Bitte.
Ach ja? (staunen) = Stimmt das wirklich?
Ach nee! (staunen) = Kaum zu glauben.
Ach so! (staunen) = aha = Jetzt verstehe ich.
Ach was! (staunen) = Das ist nicht zu glauben.
Ach wo! (entgegnen) = Nein, nein.
Ach wo! Das kannst du vergessen. = Nein, überhaupt nicht.
Ach komm! (zweifeln) = Das kann doch nicht sein.
Ach woher denn! (ungläubig, zweifelnd) = Nein, das kann nicht sein.
Oh je! (ängstlich, mitleidig)= Das ist schlimm.
Au weija! (ängstlich, mitleidig)= Das ist schlimm.

Modalpartikeln (auch Abtönungspartikeln) drücken Einstellungen des Sprechers zum Satzinhalt aus: schon, freilich, halt, eben, ja, aber, vielleicht, einfach, doch, bloß, nur, mal …

schön (Verstärkung einer Aufforderung oder einer Eigenschaft) – Beispiel: Du bleibst schön hier! Es ist schön kalt.
schon – wird verwendet, um die Dringlichkeit einer Aufforderung zu unterstützen. Z. B. Es ist schon Zeit zu gehen.
halt/eben/einmal/nun (ein)mal = etwas ist/scheint unabänderlich – Beispiel: Er hat eben keine Lust zur Schule zu gehen.
ja (Bestätigung, Bekräftigung) = Ich setze voraus, dass du es schon weißt. – Beispiel: Ich habe es dir ja schon gestern gesagt.
doch (Bestätigung, Bekräftigung) – Beispiel: Ich habe es dir doch gesagt.
(ein)mal (Bekräftigung) – Beispiel: Sing mal (et)was. Hör mal zu.
aber (Verstärkung, Staunen)- Beispiel: Du sprichst aber gut Deutsch.
wohl (Zweifel, Unverständnis) = wahrscheinlich – Beispiel: Sie hat wohl vergessen, dass sie eine Schwester hat.
wohl (Überraschung) – Beispiel: Du bist wohl ganz verrückt geworden! Wie kannst du sowas tun?

unheimlich = sehr, z. B. “Er sieht unheimlich gut aus.”

Gesprächspartikeln

dienen zur Gliederung, Bestätigung, als Zurufe, Grüße und Antworten (Antwortpartikeln): ja, nein, hm, gern …

Jo, Joa und Klar =Ja,
Nee / Näh / Nö =Nein

Naja. = ein zweifelndes Einverständnis oder ein offener Ausgang eines Gesprächs oder ein Nachgeben

Verkürzungen, Auslassungen, Lautersetzungen

Haste = Hast du, Biste = Bist du, Kommste = Kommst du,
Kannste = Kannst du Bringste = Bringst du

wat = was,

dat = das, dit = dies

sonn = so ein (Mann), sonne = so eine (Frau)

Auslassen des Pronomens am Satzanfang:

Gehe gleich los. Anstatt: Ich gehe gleich los.

Sprichwörter

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. = Es ist besser zu schweigen.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. / Die moderne, spaßige Fassung: Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum. = Die Kinder sind wie die Eltern.